
Bem-vindo! Willkommen!
Wir haben es nach Brasilien geschafft, yay. Es ist so viel los, ich komme kaum dazu selbst zu verarbeiten, was passiert, deshalb verzeiht bitte, dass ich letzte Woche übersprungen habe. Aber um so besser für euch, jetzt bekommt ihr direkt die doppelte Dröhnung 🙌🏻
Training Camp – Teil 2
Lasst uns also zurückgehen zum Training Camp. Als ich den letzten Blog geschrieben habe, war ich ein wenig krank, Gott sei dank bin ich danach schnell wieder gesund geworden, danke für eure Gebete!
Wir haben in der Woche mehr praktische Dinge gemacht. Im nach hinein muss ich sagen, was mich tatsächlich gut vorbereitet hat, ist zwei Wochen zu Campen und Dixis zu nutzen. Danach ist fast alles ein Upgrade 😅
Wir wurden auch in zwei Teams eingeteilt, was in unserem Fall keinen riesigen Unterschied macht, weil wir insgesamt 13 sind und meistens gemeinsam überall hingehen. Aber Auswertung des Tages / Dienstes und Feedback passiert meist ins den Teams. Außerdem hat jeder eine Rolle bekommen. Meine Rolle ist “hospitality” also Gastfreundschaft, was heißt, dass ich (zusammen mit einer Person aus dem anderen Team) organisiere, dass unser Zusammenleben gut funktioniert (z.B. durch Duschpläne, weil es gibt nur eine Dusche für 13 Personen) und aber auch Leute wertschätzen (vor allem unsere Gastgeber und Partner, z.B. durch eine Dankeskarte).
Mein Highlight der Woche war definitiv das Evangelisieren. Bevor wir wirklich raus gegangen sind, haben wir ein kleines Training dazu bekommen, was mega hilfreich war. Im Prinzip ist die Idee für Leute zu beten, dann ein 15sec Zeugnis zu teilen und wenn die Person offen ist das Evangelium anhand einer einfachen Skizze zu erklären. Dann sind wir in 3er Gruppen in den Park gegangen und jeder von uns hatte einen Mentor (jemand, der öfter evangelisiert) dabei. Ich durfte das Evangelium mit zwei Mädels teilen und am Ende haben sie ihr Leben Jesus gegeben. Das war so krass! Ich hätte niemals gedacht, dass wir überhaupt für die beiden beten können.
Deshalb war meine erste Lektion: Man weiß nie, wer offen ist für das Evangelium. Meine zweite Lektion war, wie wichtig es ist gemeinsam zu gehen. Selbst Jesus hat seine Jünger gemeinsam gesendet (Lukas 10). Als wir mit den Mädels geredet haben, habe ich die Konversation gestartet und das Evangelium geteilt. Die Konversation war fast zu Ende und dann hat unser Mentor nochmal sein Zeugnis geteilt und sie gefragt, ob es etwas gibt, was sie davon abhält ihr Leben Jesus zu geben. Sie haben das verneint und wir haben für sie gebetet. Jede Person hat etwas anderes zu bringen. Ein anderes Zeugnis, eine andere Perspektive und das ist so hilfreich, wenn es darum geht von Jesus zu erzählen. Außerdem macht es mutig, weil man einander ermutigt und auch zusammen betet. Ich gebe zu, dass es deutlich einfacher ist, in einem fremden Land zu evangelisieren, aber ich will euch so sehr ermutigen (im wahrsten Sinne des Wortes) mutig zu sein. Es muss kein großes Event sein. Wenn du Christ bist, bringst du Jesus mit, wohin du gehst. Ich springe jetzt ein wenig, aber was wir hier in Brasilien oft machen ist Leuten von Jesus zu erzählen während wir unterwegs sind. Zum Beispiel während der 30min, die wir im Uber sind oder gestern haben wir einen Mann mit geschwollenem Fuß gesehen und für ihn gebetet. Was kostet es mich? Vielleicht ein wenig Überwindung. Aber vielleicht braucht dein genau dein Zeugnis, genau jetzt das Evangelium und du weißt nie, wer Jesus annehmen wird und wer nicht. Meinen Uber Fahrer sehe ich vermutlich nie wieder, was habe ich zu verlieren? Ich will euch ermutigen, dass jeder die gute Botschaft von Jesus bringen kann und dass jeder diese Botschaft hören muss. Was er/sie damit macht liegt dann nicht mehr in unserer Hand.
Die Reise nach Brasilien
Letzten Freitag haben wir uns dann auf den Weg nach Brasilien gemacht. Da wir eine relativ günstige Verbindung gewählt haben, waren wir zwei ganze Tage unterwegs. Freitag Nacht haben wir auf dem Flughafen übernachtet, das war auf jeden Fall eine spannende Erfahrung. Da wir aber in der Gruppe waren und eine Luftmatratze hatten, war es gar nicht so schlimm.
Im Flugzeug durften wir tatsächlich auch zwei Mal das Evangelium teilen. Auf unserem letzten Flug wurden wir angequatscht und weil ich zu weit weg saß hat Seth aus unserer Gruppe weiter mit ihm gesprochen und auch er hat am Ende Jesus angenommen. Es ist wild, wir können wirklich überall von Jesus erzählen!
Samstag Nacht um 01Uhr haben wir es dann endlich geschafft und sind in der Younity Church in Florianopolis angekommen!!
Bem-vindo ao Brasil
Florianópolis (oder Floripa, wie es die einheimischen nennen) ist eine Insel im Süden Brasiliens. Es gibt hier 42 wunderschöne Strände, von denen wir schon drei besuchen durften. Der Lebensstandard hier ist mit der höchste aus ganz Brasilien, das heißt die Preise sind relativ hoch. Für europäische Verhältnisse ist es immer noch relativ günstig, aber für Brasilien sehr teuer. Spirituell ist es ein sehr dunkler Ort. Floripa ist eine Hochburg für Hexen und Okkultismus. Spiritismus wird oft mit Gott vermischt und generell sind viele Menschen religiös anstatt den wahren Jesus zu kennen. Die gute Nachricht ist aber, dass es auch viele lebendige Kirchen gibt und viele Menschen, die an Jesus glauben und ihn verkünden. Diese Menschen dürfen wir hier unterstützen.
Wie schon erwähnt versuchen wir hier viel natürlich zu evangelisieren. Jeden Mittwoch gehen wir in die Universität, um dort zusammen mit “Cru” und “Jugend mit einer Mission” einen Einsatz zu machen. Gerade ist der Monat für mentale Gesundheit, deshalb haben wir letzte Woche ermutigende Botschaften zu den Thema verteilt und sind darüber mit Leuten ins Gespräch gekommen. Ich habe sogar zwei Personen getroffen, die fließend Deutsch sprechen! Das liegt daran, dass in diesem Teil von Brasilien viele Leute deutsche Vorfahren haben und deshalb mehr oder weniger mit Deutsch aufgewachsen sind.
Dienstags und Donnerstag gehen wir in eine Art Hort in einem Armenviertel (Favela) und unterstützen die Kinder dort. In Brasilien gehen die Kinder Vor- oder Nachmittags zur Schule und die restliche Zeit können sie in den Hort kommen. Wir sind also zwei Mal die Woche für zwei Stunden Vor- und Nachmittags da. Letzte Woche durften wir die Kinder kennenlernen. Die allermeisten Kinder haben physischen, sexuellen oder emotionalen Missbrauch oder eine Art Vernachlässigung erlebt. Sie brauchen so viel Liebe und das ist unsere Hauptaufgabe. Wir dürfen aktuell nicht direkt von Jesus erzählen, weil es eine staatliche Einrichtung ist und die Leiter das nicht wollen. Aber wir beten für offene Herzen der Leiter und wenn sie Kinder fragen, dürfen wir ihnen auch antworten. Es ist mega schade, dass wir durch die Sprachbarriere nicht so viel mit den Kindern reden können, aber vielleicht ist es eine gute Übung um Taten lauter sprechen zu lassen als Worte. Die Gemeinde ist erst seit einigen Wochen Teil dieser Arbeit und wir dürfen die Verbindung stärken und den Weg für die Zukunft bahnen. Es ist voll gut zu wissen, dass es mit uns nicht endet, sondern Christen langfristig mit den Kids arbeiten.
Sonntags sind wir Teil des Gottesdienstes und helfen vor allem im Kindergottesdienst und vielleicht demnächst auch im Lobpreis. Vielleicht sind auch noch weitere Einsätze geplant, aber vieles passiert hier sehr spontan oder nach Einladung.
Unsere Tage sind sehr voll, aber gesegnet. Wir schlafen hier im Gemeindegebäude (auf unseren Luftmatratzen) und kochen für uns selbst, auch wenn wir oft zum Essen eingeladen oder bekocht werden. Mit 12 Leuten zusammen zu wohnen ist definitiv sehr herausfordernd, aber ich glaube ich kann viel wachsen dadurch. Ich bin sehr dankbar hier zu sein und während ich Jesu Liebe weitergebe selbst zu lernen, wie sehr Jesus mich liebt.
Einmal in der Woche haben wir “Abenteuer Tag”, an dem wir als Gruppe etwas unternehmen. Am Samstag waren wir an einem Strand, zu dem man nur kommt, indem man 30-45min dort hinläuft. Es war mega mega schön und wirklich perfektes Wetter. Das Wasser war mega klar und ich habe den Tag und die Natur sehr genossen.
Bitte betet weiter für uns. Hier ist eine Liste an Gebetsanliegen:
- offene Herzen für die Leiter und Kinder im Hort
- Dass Jesus uns zeigt, mit wem wir sprechen sollen, was wir sagen können und wie wir sie trotz Sprachbarriere erreichen
- Zusammenleben im Team
- Schutz (spirituell, physisch)
- Versorgung mit den notwendigen Finanzen (manche Teammitglieder haben noch nicht das ganze Geld zusammen)
Ich sende euch ganz ganz liebe Grüße aus Brasilien und danke euch für euer Interesse und eure Gebete. Ich denke oft an euch!
Gottes Segen!!
Anna
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