
Willkommen zurück amigos!
Die letzten zwei Wochen waren sehr ereignisreich! Wir hatten unsere letzte Woche in Brasilien, waren dann zu einem Miniurlaub in einer “deutschen” Stadt und seit Freitag Mittag in Quito, Ecuador! Macht es euch gemütlich und begebt euch mental mit mir nach Brasilien…
Letzte Woche in Floripa
Obwohl wir nur vier Wochen hier waren, haben wir einige gute Kontakte geknüpft und daher war die ganze Woche voller Abschiede. Unser Hauskreis hat uns total reich beschenkt mit Havianas, prophetischen Worten und einem süßen Schlüsselanhänger, das war mega lieb. Und auch voll überraschend, weil wir ja eigentlich da waren, um sie zu segnen und am Ende wurden wir beschenkt. Am schwierigsten war der Abschied von Bela und Eduardo von Jugend mit einer Mission. Mit den beiden haben wir viel Zeit verbracht, weil sie auch für uns übersetzt haben.
Am Samstag haben wir nochmal einen letzten Tag am Strand verbracht, da es relativ schnell kalt geworden ist, haben wir dann Karten in einem Café gespielt. Dort durfte ich mit einem Mann beten, der uns angesprochen hatte, weil er uns Englisch sprechen gehört hat. Am Ende konnte ich ihm eine portugiesische Bibel schenken, weil er keine hatte. Am Sonntag waren wir im Gottesdienst und ich durfte für ein paar Leute beten, was wirklich besonders war, ich hatte das Gefühl dass Jesus mich nochmal voll gebraucht hat darin.
Miniurlaub Gramado
Bevor wir nach Ecuador geflogen sind, hatten wir 4 Tage zum Ausruhen und Auswerten (Mini Debrief). Dafür sind wir nach Gramado gefahren, was etwa 7h südwestlich im Bus waren. Gramado ist eine Stadt, die ein bisschen an “deutsche”, für mich eher Schweizer Ferienchalets erinnert. Dort gibt es verschiedene kleine Wasserfälle an der Seite der Straße, die wir besucht haben. Wir haben uns die Stadt angesehen und ganz viel Schokolade probiert. Wir waren im brasilianischen Zoo und haben Papageien und Tucane ganz nah gesehen. Wir haben auch Mini Inputs von den Leitern aus den USA über Zoom bekommen und unsere Highlights / Zeugnisse geteilt. Das war ein schöner kleiner Urlaub und ich hatte das Gefühl dort ein wenig auftanken zu können. Was auch sehr erholsam war, war dass wir nur zu dritt in einem Zimmer waren mit richtigen Betten und eigenem Bad.
Zwischenfazit
Nun ist also ein bisschen mehr als die Hälfte der Reise rum und das erste von zwei Ländern bereist. Es ist verrückt wie schnell die Zeit vergeht und es ist definitiv seltsam nach einem Ort nochmal an einem anderen Ort neu zu starten, aber es ist auch mega cool!
Brasilien war ein sanfter Einstieg, weil die Kultur nicht so extrem anders ist als die westliche (zumindest im Süden, wo wir waren). Ich habe so viel Gastfreundschaft erlebt, gutes Essen gekostet, gelernt mutig zu sein das Evangelium zu verkünden. Das Evangelium zu teilen is etwas, worin ich weiter wachsen und mutiger werden will, wie ich ja im vorletzten Blog schon geschrieben habe.
Diese Reise fordert mich in vielen Bereichen sehr heraus, aber ich denke das ist gut. Es ist herausfordernd mit 13 Personen zusammen zu wohnen, nicht die gleiche Sprache zu sprechen, ständig einander oder dem ministry zu dienen. Manchmal ist es auch herausfordernd, weil wir oft keine Früchte sehen und ich mich frage, warum wir überhaupt hier sind. Aber ich glaube das ist das Leben. Manche säen, andere ernten. Säen ist manchmal auch einfach ein Kind zu umarmen oder für jemanden zu beten. Nicht jede Saat wird aufgehen und auch das ist normal. Aber es ist herausfordernd, es bringt mich immer wieder zurück zu der Frage: Warum mache ich das? Und irgendwie ist das ja auch die Frage, die wir uns immer wieder stellen in unserem Leben, oder? Was mache ich hier und wozu? Wenn ich es nur für mich oder die Erfahrung, die Frucht die ich sehe oder meine Freunde mache, werde ich irgendwann ausbrennen und aufgeben. Weil das Leben, vor allem mit Jesus echt hart ist. Ich muss mich immer wieder erinnern, dass ich hier bin für Jesus. Ich habe ihm mein Ja gegeben und wie er das nutzt und welche Früchte das bringt oder nicht, ist seine Entscheidung. Und in allem ist er so treu, denn ich habe ja auch schon so viele Früchte gesehen. Während ich das schreibe, merke ich wie schnell ich davon wegkomme und dass ich wieder zurück muss dazu, dass es eben nicht um mich oder meine Erfahrung geht, sondern um Jesus.
Dunamis in Quito
Quito ist unfassbar schön! Wir sind hier ein wenig außerhalb, mitten in den Bergen und es ist wirklich atemberaubend. Ich bin unfassbar dankbar hier den nächsten Monat zu verbringen. Wir wohnen hier auf einem Gelände der Dunamis Foundation. Das ist ein Projekt, das sich um 12-17jährige Mädels kümmert, die aus dem Sexhandel oder anderen missbräuchlichen Situationen befreit wurden. Die Mädchen leben Vollzeit auf dem Gelände und dürfen es fast nie verlassen, weil es zu gefährlich ist. Es gibt dabei zwei Häuser. In dem einen Haus wohnen Mädchen, die keine Kinder haben. In dem zweiten Haus sind Mädchen, die Kinder haben. Es ist herzzerreißend, weil sie ihr Kind hatten, als sie selbst noch sehr jung waren. Wir wohnen in einem separaten Haus mit zwei unserer Gastgeber Matteo und Josué. Wir teilen uns zwar immer noch ein Zimmer, aber haltet euch fest! Wir haben Betten und Fenster in dem Zimmer. Plus statt einer Dusche haben wir drei und wir haben ein Wohnzimmer mit Premium Ausblick. Es ist wirklich ein Upgrade!! Es gibt hier zwei Kühe und heute morgen ist ein Kalb geboren!! Schafe, Schweine, Pferde, Hühner, zwei Gewächshäuser, Hunde. Es ist mein Traum. Das eine Schaf David ist sehr feindselig, am ersten Tag wurde uns gesagt wir sollen vor ihm wegrennen, wenn wir ihn sehen und dann sind wir als ganze Gruppe mit 15 Leuten tatsächlich vor einem Schaf weggerannt, weil David da war. Kein Witz, Freunde, es war so lustig wie es klingt, aber auch ein bisschen beängstigend.
Montag bis Freitag nehmen wir hier an verschiedenen Aktivitäten teil und unterstützen das Projekt. Dazu gehört Selbstverteidigung (Jijitsu), Reiten, Nähkurs, Unkraut zupfen, bei den Hausaufgaben helfen, auf die Kinder aufpassen und einiges mehr. Jeden Tag haben wir eine Stunde um mit den Mädchen Bibel zu lesen, Lobpreis zu machen oder eine kleine Andacht zu halten. Das finde ich besonders bewegend, weil wir das Herz Jesu an die Mädchen weitergeben zu können.
Am Wochenende haben wir einen freien Tag (Sabbath) und einen Abenteuertag. Da wir am Wochenende angekommen sind, waren wir schon im historischen Zentrum in Quito und einem total tollen Markt mit handgemachten Sachen. Das war einer der schönsten Tage der Reise bisher.
Danke für all eure Gebete! Gesundheitlich geht es mir deutlich besser, ich hab auch die ersten Tage mit weniger Sauerstoff (wegen der Höhe von Quito) gut überstanden. Wir konnten, wie beschrieben, auch voll viele Leute segnen in Brasilien, bevor wir gegangen sind. Und ich habe definitiv das Gefühl, dass Gott die Zeit hier so gut vorbereitet hat. Gott hört eure Gebete und ich bin so dankbar, dass ihr mich unterstützt darin. Bitte hört nicht auf für uns zu beten, denn Gebet ändert alles!
Ich bemühe mich euch bald ein neues Update zu geben und freue mich bis dahin weiterhin über Gebet. Hier sind sie aktuellen Gebetsanliegen:
- Mädchen hier in Dunamis (Heilung; Zukunft nachdem sie 18 sind; dass sie Jesus kennenlernen; für die Leiter)
- Weiterhin für Gesundheit und Einheit im Team, sowie Schutz (spirituell und physisch)
- Begegnungen mit Jesus (für mich, das Team, für die Mädchen und alle Mitarbeiter hier)
- Politische Situation in Ecuador generell (hier ist es oft gefährlich wegen Drogenkartellen und die Regierung ist teilweise instabil)
Gottes Segen!
Anna
PS: Unser Team hat alle Finanzen zusammen, preist den Herrn! Unsere Leiter noch nicht ganz, falls ihr es auf dem Herzen habt, unterstützt sie gerne unter folgenden Links 🙂
Leave a Reply